Schon die beiden Cembalos, die für diesen Anlass in den Westflügel transportiert werden, haben es in sich. Eins davon war lange Zeit das Lieblingsinstrument des legendären Gustav Leonard, das andere wurde als Konzertinstrument für die Katharinenkirche in Hamburg gebaut. Unter den Händen der Tastenvirtuosen Alexandra und Alexander Grychtolik werden die Saiten dieser Instrumente auf unerwartet angenehme Weise in Schwingung versetzt.
Die dynamische und artikulationsfreudige Spielweise der Grychtoliks entzaubert das Klischee des sperrigen, antiquierten Cembaloklangs. Der Hörer meint, die ungezähmte Kraft eines ganzen Barockorchesters zu erleben.
Im Mittelpunkt dieses außergewöhnlichen Konzertes steht das Werk Johann Sebastian Bachs. Durch die Erfindung der ‚temperierten Stimmung‘ passten plötzlich viel mehr Töne zueinander als zuvor. Kein Komponist nutzte diese neuen Möglichkeiten mehr als Bach. Manche Kompositionen erscheinen wie auf ein Reißbrett gezeichnete mathematische Wunderwerke, andere erreichen einen Grad von Emotionalität und Schönheit, dass sie eher der Epoche der Romantik zugeordnet werden könnten als dem Barock. Johann Sebastian Bach war zu Lebzeiten vor allem wegen seiner spektakulären Improvisationen bekannt. Das Künstlerpaar Grychtolik macht das Unmögliche möglich, und wird barocke Improvisationen in ihrem Konzert hörbar machen. Durch viele Jahre der leidenschaftlichen Beschäftigung mit Barockmusik sind die beiden Musiker so in die Materie hineingewachsen, dass sie es wagen können, frei und ohne Notenvorlagen vor dem Publikum neue „alte Musik“ zu erfinden. Die Kritiker sind sich einig, dass die Grychtolik-Improvisationen zu den Höhepunkten ihrer Cembalokonzerte gehören.
Karten für die Veranstaltung zu 15 € im Vorverkauf gibt es im Kulturbüro, im Bürgerbüro, in der Musikschule, bei allen bekannten ProTicket Vorverkaufsstellen und im Internet unter www.proticket.de. Wie üblich zahlen SchülerInnen die Hälfte für ihre Karte.
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