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Glücksgriff bietet digitalen Service an

Die aufmerksamen Kunden haben es sicherlich schon längst gesehen: bei Glücksgriff kann man sich derzeit auch im Geschäft digital informieren. Mittels eines Tablets bietet Inhaberin Susanne Leser ihren Kunden weiterführende Informationen zu ihren Produkten.

Das Tablet steht auf Augenhöhe, ganz prominent mitten im Ladenlokal. Fotos von stilvoll gekleideten Damen flimmern abwechselnd über den Bildschirm. Mal liegt der Fokus auf einer Jeans, mal auf einer Bluse oder Jacke. Der Kunde kann sofort erkennen, in welchen Größen, Farben und Mustern die Produkte angeboten werden. Zu gut 20 Produkten hat Leser die Zusatzinformationen für den Testzeitraum bereitgestellt.

"Da wir nicht alle verfügbaren Farben, Größen und Muster einer Hose oder eines Oberteils auf Lager halten können, haben wir so aber die Möglichkeit, unseren Kundinnen zu zeigen, was es grundsätzlich sonst noch gibt. Ja, was wir für sie bestellen könnten" erklärt Leser das Einsatzgebiet des Tablets. 

Die Idee zu diesem digitalen Experiment ist im Rahmen des Forschungsprojekts Einzelhandelslabor entstanden, bei dem ausgewählte Mendener Händler den Einsatz und die Akzeptanz digitaler Infrastrukturen testen können.

"Mit Akzente, Glücksgriff und DAUB konnten wir gleich zu Beginn des Projekts drei Modellgeschäfte für die verschiedenen Forschungstests gewinnen, die digital sehr unterschiedlich aufgestellt sind. So haben wir gemeinsam mit den Inhabern und der Uni Siegen überlegt, wie wir die zur Verfügung stehenden Tablets sinnvoll einsetzen können" berichtet Simone Korte vom Stadtmarketing bei der WSG Menden, die das Projekt seit nunmehr drei Jahren betreut. Bei allen Ideen stand im Vordergrund, dass die Informationen, die über die Tablets ausgespielt werden, keines Falls eine Beratung ersetzen. Sie sollen nur Anreize geben, näher ins Gespräch zu kommen oder auf bestimmte Produkte aufmerksam machen.

Das Tablet wird bisher leider nicht durch alle Kunden wahrgenommen. Dennoch ist es ein erster Ansatz, um zu schauen, ob und inwiefern die Kundinnen solche digitalen Möglichkeiten nutzen würden. Wenn es von den Kunden nicht für Produktinformationen genutzt wird, ist das auch eine Erkenntnis. Vielleicht würde die Begleitung es dann aber im Wartebereich nutzen" denkt Susanne Leser für ihren Glücksgriff schon weiter. Noch bis Mitte des Monats können sich die Kundinnen im Glücksgriff von dem Tablet überzeugen, dann wird der Einsatz bei Buchhandlung DAUB getestet.
Gemeinsam mit dem Stadtmarketing hat sich Inhaber Andreas Wallentin überlegt, dem Thema "Lesen" eine persönliche Note zu geben. "Meine Mitarbeiter stellen ab April auf dem Tablet ihre
Lieblingsbücher vor. Sie geben den Kunden Anreize, was sie in den unterschiedlichen Genres für besonders lesenswert halten, stehen ihnen natürlich auch für Fragen zur Verfügung. Ich bin gespannt, wie das Tablet im Verkauf angenommen wird. Ansonsten sind wir digital ja schon recht gut aufgestellt" erzählt Wallentin.

Ursula Berndes von Akzente ist da bereits einen Schritt weiter. Sie testete schon im Dezember den Einsatz des kleinen Bildschirms in ihrem Geschäft "Akzente". Zwölf Produkte präsentierte sie mit Foto und Zusatzinformationen im Verkaufsraum und im Schaufenster. "Natürlich ist der Nutzen oder Erfolg eines solch digitalen Geräts nur schwer messbar, aber tatsächlich wissen wir von einer Kundin, dass sie durch das Tablet im Schaufenster auf ein bestimmtes Produkt aufmerksam wurde" erzählt Ursula Berndes. "Wäre der Monitor größer, würde er natürlich mehr auffallen." So hat Berndes mit ihrem Mann bereits mehrere Ideen, wie sie zukünftig einen Monitor mit Produktinformationen im Ladenlokal integrieren kann. Eine davon ist mit der Kombination verschiedener Ausstellungsstücke Dekorationsideen zu präsentieren. "Wir sind dem Thema sehr offen gegenüber, wollen unsere Kunden inspirieren und informieren."

Als eine von neun Modellstädten hat Menden beim Forschungsprojekt Einzelhandelslabor teilgenommen, doch nur hier vor Ort wurden in diesem Rahmen auch digitale Instrumente, wie die Tablets, bisher im Verkauf getestet. Ende des Monats läuft das Projekt, das durch die SIHK zu Hagen und die IHK Arnsberg, Hellweg-Sauerland sowie die FH Südwestfalen, die BiTS Iserlohn und die Uni Siegen begleitet wurde, aus.

Digitales bei Glücksgriff