Mit dem Konzept für kommunales Energiemanagement schlägt der Immobilienservice Menden (ISM) einen Fahrplan für Einsparungen bei Energie- und Wasserverbrauch vor. Insgesamt gibt es bei der Stadt Menden rund 100 Gebäude mit circa 160 Nutzungseinheiten und Verbrauchsstellen, die sämtliche öffentliche Gebäude der Stadt Menden mit Strom, Gas, Wasser bedienen. Hierbei könnte langfristig – so die Erfahrung aus anderen Städten – eine Energieeinsparung von 10 bis 20 Prozent erreicht werden, was zudem zu einer jährlichen CO2-Reduktion führt.
Eine beträchtliche Summe angesichts der Energiekosten von rund 2 Millionen Euro pro Jahr und des Energieverbrauchs von beispielsweise rund 15 Millionen Kilowattstunden im Jahr für Gas und Wärme. „Der Schlüssel dazu sind einerseits technische Maßnahmen für Heizungsanlagen wie etwa Sensoren, die live melden, wenn Temperaturen zu hoch sind. So kann unnötigem Energieverbrauch per kurzer Reaktionszeit abgeholfen werden. Gleichzeitig helfen organisatorische Maßnahmen wie Nutzer-Trainings oder die Einrichtung eines zentralen Energieteams dabei, Energie zu sparen. Ziel ist es, das Energiemanagement für öffentliche Gebäude dauerhaft in die städtischen Strukturen zu etablieren“, erklärt Martin Niehage, Betriebsleiter des ISM.
Das Konzept, das in Zusammenarbeit zwischen ISM, Stadtwerken, mendigital und der Firma Adapton entstanden ist, greift dabei auf Erfahrungen aus anderen Kommunen zurück. In Zukunft sollen alle Energiedaten in einer Software zusammenlaufen, die Verbräuche vergleicht und sofort meldet, wenn Ausreißer auftreten. „Auch für unsere Teams wird die Arbeit vereinfacht, indem Sensoren die Daten per Funk melden oder Hausmeister die Zählerstände in eine App eingeben. Ausgehend von acht verbrauchsintensiven Pilotgebäuden, die viele unterschiedliche Nutzergruppen ansprechen - darunter das Rathaus, die Bücherei, das Hallenbad und Schulen - möchten wir Erfahrungen sammeln und schrittweise mehr Standorte an die neue Technik anbinden“, erklärt Iris Rapp, Teamleiterin des ISM.
Für die Pilotphase soll auf Landes-Fördermittel der Kommunalrichtlinie zurückgegriffen werden, sodass die Anfangsinvestitionen schon nach etwa zwei Jahren wieder eingespielt sein sollen. „Ein weiterer Vorteil ist, dass hier Mendens LoRaWAN-Funknetz mitgenutzt wird, das ohnehin für Smart City Lösungen wie Pegelmessungen vorgesehen ist. So greifen die Technologien ideal ineinander und wir sparen wertvolle Zeit“, so Robin Eisbach, Geschäftsführer der mendigital.
Bürgermeister Dr. Roland Schröder stützt die Einführung des Kommunalen Energiemanagement bei der Stadt Menden als ein nachhaltiges, dauerhaftes Projekt, was viele zukunftsträchtige Themen anspricht: Nutzer-Sensibilisierung für Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit, Digitalisierung.
Vorbehaltlich der Beschlussfassung des Rates könnte eine Umsetzung des Konzeptes im Jahr 2024 beginnen.