Weiterentwicklung des "Kaufland"-Areals in Menden-Bösperde

Thema im Ausschuss für Umwelt, Planen und Bauen am 7. Dezember 2017

Schon seit mehreren Jahren ist das „Kaufland“-Areal in Bösperde immer wieder Thema. Soll es erweitert werden oder nicht, wäre die Konkurrenz für die Entwicklung der Innenstadt hinderlich oder nicht?

Obwohl es für dieses Gebiet eine „Sperre“ gibt, hat die Stadtverwaltung Menden großes Interesse daran, über eine künftige Weiterentwicklung nachzudenken, die eine Ausweitung der vorhandenen, nicht zentrenrelevanten Geschäfte und Verkaufsflächen ermöglichen würde. Hierzu hat es bereits verschiedene Abstimmungsgespräche mit den Investoren gegeben. Konkret geht es um das Gebiet in Bösperde, auf dem sich Kaufland, der anschließende Getränkemarkt, ein ehemaliger Gartenbaubetrieb und „Kiki Island“ befinden. Der Stadtverwaltung ist nicht zuletzt aufgrund des bestehenden Entwicklungspotentials der Fläche sehr daran gelegen, städtebaulich geeignete Lösungen zur Erschließung dieses Gebietes zu finden. Vorher müssen jedoch noch verschiedene Punkte genau geprüft werden:

Ein wesentliches Problem in diesem Bereich ist bereits heute kaum zu übersehen: die Verkehrssituation. Das bestätigt auch eine Verkehrsuntersuchung, die im Juli 2017 durchgeführt wurde. Durch eine weitere Erschließung des Gebietes würde der Verkehr weiter deutlich zunehmen. Vor allem die Zufahrt zu Kaufland an der Holzener Straße würde stärker belastet. In diesem Bereich kommt es bereits jetzt, vor allem bei den Linksabbiegern, regelmäßig zu Problemen. Auch die Zufahrt zu Kiki Island und zum ehemaligen Gartenbaubetrieb ist über den schmalen Blumenweg alles andere als optimal. In diesem Bereich fehlen außerdem ausreichend Parkplätze.

Eine mögliche Lösung für dieses Problem gibt es bereits. Ein Kreisverkehr in Höhe der jetzigen Minigolfanlage an der Provinzialstraße könnte nicht nur den aktuellen, sondern auch den zusätzlich zu erwartenden Verkehr problemlos aufnehmen. Über einen Kreisel könnten die bestehenden Geschäfte gut erreicht werden. Positiver Nebeneffekt: Auch für das Wohngebiet nördlich der Provinzialstraße würde sich die Anbindung verbessern. Der Haken an der Sache ist, dass für den Bau eines solchen Kreisverkehres private Grundstücke mit einbezogen werden müssten. Eine Einigung mit den Besitzern gibt es bislang noch nicht, weshalb die Verwaltung gemeinsam mit den Investoren aktuell nach alternativen Erschließungsmöglichkeiten sucht.

Wichtige Voraussetzung für die Weiterentwicklung dieses Gebietes wäre die Fortschreibung des Einzelhandelsentwicklungskonzeptes. Außerdem müsste mit der Bezirksregierung abgestimmt werden, ob eine Änderung des Regionalplanes möglich ist. Dieser sieht das gesamte Gebiet derzeit noch als Gebiet für gewerbliche und industrielle Nutzung vor.

Die „Sperre“ für die Weiterentwicklung des Areals kann übrigens jederzeit aufgehoben werden, sobald eine sinnvolle Lösung für die Erschließung gefunden und die oben aufgeführten Voraussetzungen soweit erfüllt sind, dass alle Beteiligten damit einverstanden sind. Fällt die Sperre kann ein entsprechendes Planungsrecht für die Ausweitung der nicht zentrenrelevanten Einzelhandelsnutzung geschaffen werden. Diese Sperre dient lediglich dazu, die Entwicklung zu steuern und vor allem zu verhindern, dass es zu einer Fehlentwicklung auf dem Kaufland-Areal und den angrenzenden Bereichen kommt, die die Situation mehr verschlechtert, als sie insbesondere der Innenstadt von Menden Nutzen bringt.