Spurensuche in der Vergangenheit

Stadtarchiv bittet um Hinweise

Vor zehn Jahren starb der Vater von Hans Verdult. Jetzt hat sich der Mann aus den Niederlanden per E-Mail an die Stadt Menden gewandt. Denn in den Jahren vor seinem Tod erzählte der Vater immer wieder von seiner Zeit in Menden, wo er gegen Ende des Zweiten Weltkrieges gelebt und gearbeitet hat. In Erinnerung an diese Geschichten und an den Vater, möchte Hans Verdult jetzt mehr über den Lebens- und Leidensweg seines Vaters herausfinden und die Orte besuchen, an denen der Vater arbeiten musste.

In der Mail an die Stadt Menden schreibt Verdult, dass Vater Henrics Verdult nicht viel über seine Zeit in Deutschland erzählte. Nur, dass er über Aachen und Köln nach Menden gekommen sei. Dort sind ihm zwei Namen in guter Erinnerung geblieben. Eine Familie Schnell und eine Frau Jostmann hätten ihm geholfen. Henrics Verdult, geb. am 16. September 1923 wurde im Krieg gefangen genommen und am 11. August 1944 aus einem Lager in Amersfoort/NL wohl nach Köln-Wesseling und dann nach Menden gebracht. Dort habe er bei der „Fa. Union Braunkohle und Kraftstoff AG“ gearbeitet. Das belegt auch eine Urkunde aus jener Zeit. Er habe viel von einem Bunker im Wald berichtet und dass er mit einer Schubkarre Steine bewegen musste, für eine Pipeline. Auch habe er von einem Krankenhaus gesprochen.

Diese Hinweise deuten möglicherweise auf Arbeiten an der Wasserleitung für das geplante Hydrierwerk in Lendringsen für die Aktion „Schwalbe I“ hin.

Aber vielleicht kann sich auf diesem Wege ein Mendener an den damals 21-jährigen jungen Niederländer Henrics Verdult erinnern und seinem Sohn nützliche Hinweise und Tipps geben.

Das Archiv der Stadt Menden würde sich über Hinweise freuen, damit Hans Verdult auf der Spurensuche auch weiter unterstützt werden kann.

Archiv der Stadt Menden, Tel.: 02373 903-1780

Eine auf braunem Papier mit der Schreibmaschine beschriftete Urkunde mit Name, Geburtsdatum und Anschrift, die belegt, dass Henrics Verdult für die "Union Braunkohle und Kraftstoff AG" arbeiten musste.
Foto: privat