Der Rödinghauser Drahtzug

1721 begann Bernhard Adolf von Dücker einen eigenen Drahtzug aufzubauen. Doch zum Problem wurde der Mangel an Fachkräften, die sich mit dem Drahtziehen auskannten. Denn Jahrhunderte alte Zunftregeln verboten es z.B. den Drahtziehern aus Altena anderswo ihren Beruf auszuüben. Diese Regel schützte die dort vorhandene Technologie des Drahtziehens vor Verbreitung. Doch Dücker wagte es trotzdem und warb einen Drahtzieher aus Altena ab. Obwohl sich der Drahtzieher versteckte, wurde er gefunden und die Drahtanlage zerstört. Neue Fachkräfte besaßen nicht die Fähigkeiten, um guten Draht herzustellen, weshalb der industrielle Schwerpunkt nun auf Eisengewinnung und -verarbeitung gelegt wurde.

 

Die Rödinghauser Eisenfabrik

Die benachbarte Grafschaft Mark war eine Stätte der Eisengewinnung und -verarbeitung, insbesondere die Drahtindustrie blühte bis zum Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) auf. Allerdings setzte erst unter Friedrich I. von Preußen (1713-1740) eine bewusste und tatkräftige Wirtschaftspolitik in der Mark ein. Vom Aufschwung in der Mark musste auch Bernhard Adolf von Dücker als Nachbar gewusst haben, sodass es ihn gereizt haben wird, seine eigenen Ressourcen an Wasserkraft, Holz und Erzen für die Eisengewinnung und -verarbeitung zu nutzen.

 

Die Rödinghauser Hütte – der Hochofenbetrieb

Genaue Angaben über die Größe und Ausstattung der Rödinghauser Hütte sowie der exakte Standort sind nicht bekannt. Das genaue Gründungsdatum der Hütte ist ebenfalls unbekannt, es dürfte aber zwischen 1730-1736 liegen. Die Rödinghauser Hütte diente damals als Hochofenbetrieb. Zum Betrieb des Hochofens wurde neben dem Eisenerz auch eine enorme Menge an Holzkohle benötigt, diese konnten die Dückerschen Waldungen liefern.