Unerwarteter Fund auf Baustelle am Gymnasium

Verzögerung und Mehrkosten unumgänglich

Wer genau wissen will, was sich unter der Erde verbirgt, der muss ein Loch graben. Genau das haben die Bauarbeiter am Gymnasium an der Hönne in Menden getan. Eigentlich, um den neuen Erweiterungsbau für das Gymnasium vorzubereiten. Jetzt ist der Bagger aber offenbar auf einen Bunker / Splittergraben aus dem Zweiten Weltkrieg gestoßen, von dem bis jetzt niemand wusste.

Weder das Archiv, noch die Bauabteilung oder aber auch ehemalige Stadtverwaltungsmitarbeiter älteren Semesters konnten sich an ein solches Bauwerk auf dem Platz zwischen der Turnhalle und dem Parkplatz Schlachthof erinnern. Aufzeichnungen gibt es bei der Stadtverwaltung nicht. Einzig der Hinweis, dass während des Krieges dort in der Nähe, an der Walramstraße, eine Flugabwehrkanone, kurz Flak gewesen sein soll. Auch ein zuvor erstelltes Bodengutachten mit mehrfachen Bohrungen hat keine Hinweise auf das Bauwerk gegeben.

Für den Erweiterungsbau bedeutet das nun, dass die Maßnahme mit großer Wahrscheinlichkeit teurer werden wird und der Zeitplan ebenfalls ins Wanken gerät. Denn der Betonbau im Boden muss entfernt und entsorgt werden. Ebenso werden konstruktive Änderungen im Fundamentbereich erforderlich, bevor darauf gebaut werden kann. Das gesamte Ausmaß kann jedoch erst nach Abbruch des Bunkers / Splittergrabens festgestellt werden. Sowohl das Denkmalamt in Münster als auch der Kampfmittelräumdienst haben keine Bedenken, was einen Abbruch angeht.

Vorher wird jedoch die Feuerwehr unter Atemschutz versuchen, den Bunker zu betreten und zu erkunden.

Möglich, dass sich vor allem ältere Mendener noch an diesen Bunker erinnern? Stadtverwaltung und Immobilienservice Menden (ISM) freuen sich über jeden Hinweis zur Geschichte dieses Bauwerkes.