Drei Sonderausstellungen zur Eröffnung von Gut Rödinghausen

"GUT saniert - ein Bautagebuch", "Im Grünen" und "Sakrale Vertikalpanoramen"

Zur Eröffnung von Gut Rödinghausen werden in den Sonderausstellungsräumen drei beeindruckende Ausstellungen präsentiert. Die Fotoausstellung „GUT saniert – ein Bautagebuch“ eröffnet den Besuchern Einblicke in die Sanierung und Restaurierung des Herrenhauses von der Baustelle bis zum fertig renovierten Baudenkmal. Die stellvertretende Museumsleiterin Rabea Badeda hat über viele Monate den Fortgang der Sanierungsarbeiten fotografisch dokumentiert.

Die zweite Sonderausstellung ist von Professor Jürg Steiner, der die Fachwerkvitrinen für das Industriemuseum entworfen und geplant hat. Er hat Fotokunstwerken mitgebracht, die er selber geschaffen hat und erstmals in dieser Gesamtzusammenstellung zeigen wird. Diese Sonderausstellung trägt den Titel "Sakrale Vertikalpanoramen" und zeigt vorzügliche Aufnahmen von Kirchengewölben. Passend zum Industriemuseum, da es auch dort einen Raum mit Andachtsartikeln der Firma Devotionalien Kissing geben wird. Die Sonderausstellung von Professor Steiner ist so eine hervorragende Ergänzung dieses Raumes.
Die dritte Sonderausstellung „Im Grünen“ rückt den einzigartigen englischen Landschaftspark in den Fokus. In diesem Garten werden in Zukunft kulturelle Veranstaltungen und kulinarische Events dazu beitragen, dass Gut Rödinghausen als kulturgeschichtlicher Erlebnisort für alle Besucher lebendig wird.

In Zeichnungen und Gemälden haben sich heimische Künstler sowohl mit dem Park von Rödinghausen als auch mit dem Thema „Picknick im Grünen“ auseinandergesetzt. Der lichtdurchflutete Garten hat den Mendener Aquarellmaler Hermann-Josef Schnell dazu inspiriert, das berühmte und zu seiner Zeit skandalöse Gemälde des impressionistischen Malers Edouard Manet „Frühstück im Grünen“ nach Rödinghausen zu verlegen. Etwaige Ähnlichkeiten zu lebenden Personen sind beabsichtigt. Auch der Mendener Zeichner und Karikaturist Dr. Georg Köster nahm sich des Themas an und schuf eigens für die Eröffnung von Rödinghausen und als Hommage an Manet eine ganze Serie digitaler Kunstwerke, die auf einem Monitor als Bilderfolge zu sehen sein werden.

Mit seinem Ölgemälde der Entenmutter aus dem Bestand des Museums schafft der schwedische Künstler Bruno Liljefors 1910 ein besonders originelles Frühstück im Grünen. In der Gegenüberstellung mit dem Werk der Fotokünstlerin Angela Seebohm entfaltet sich ein fruchtbarer Dialog zwischen alter und junger Kunst, zwischen althergebrachten und neuen Mitteln bildnerischer Gestaltung. Andrea Dörfers lässt die Flecken von Erdbeerkonfitüre und Kaffee beim Malen während des Frühstücks zu Zeichen des spontanen Entstehungsprozesses ihrer abstrakten informellen Werke werden.

Der in Menden geborene Künstler Rüdiger Kramer kann als einer der wenigen Künstler gelten, die sich in unserer Zeit noch der Freiluftmalerei widmeten. Im Sommer 2014 und 2016 hat er sich viele Stunden im Park von Rödinghausen aufgehalten und dort unmittelbar im Angesicht der Natur gezeichnet. Als Meisterschüler von Josef Beuys und ausgezeichnet mit dem Stipendium der Villa Massimo in Rom hat der vor zwei Jahren viel zu früh verstorbene Künstler Werden und Vergehen während der Zeit der Sanierung festgehalten. Seine ausdrucksstarken Zeichnungen von den historischen Bäumen und baulichen Elementen im Landschaftsgarten füllen im Herrenhaus jenen Ausstellungsraum, in dem ein besonders beeindruckendes Zeitfenster einen Blick auf die innere Baustruktur des Fachwerkhauses freigibt.

Alle drei Sonderausstellungen werden voraussichtlich bis Anfang Oktober im Gut Rödinghausen bleiben.