Schüler aus Menden auf Spurensuche in Krakau und Auschwitz

Realschüler erleben bewegende Gedenkstättenfahrt

Eine Reise, die unter die Haut ging: 13 Schülerinnen und Schüler der Antisemitismus-AG der Realschule Menden begaben sich gemeinsam mit ihren Lehrkräften, Frau Schyma und Herrn Mattenklotz, auf eine fünftägige Gedenkstättenfahrt nach Krakau und Auschwitz. Vor Ort setzten sie sich intensiv mit der jüdischen Geschichte und dem Holocaust auseinander. 

Erste Eindrücke in Krakau 

Nach der Ankunft am Sonntagnachmittag erhielten die Schüler bei einer Stadtführung durch Krakau einen ersten Eindruck von der historischen Altstadt und der einst blühenden jüdischen Kultur. Diese Einführung legte den Grundstein für die folgenden Tage, in denen sich die Gruppe intensiv mit der jüdischen Geschichte und den Verbrechen der NS-Zeit beschäftigte. 

Begegnungen und bewegende Geschichten 

Am Montag führte die Spurensuche ins jüdische Viertel Kazimierz, das bis heute von jüdischer Kultur geprägt ist. Die Schüler besuchten bedeutende Orte wie die Remuh-Synagoge sowie den Alten jüdischen Friedhof. Im weiteren Verlauf des Tages wurde auch der Platz der Ghettohelden aufgesucht, der an die Opfer des Krakauer Ghettos erinnert. Besonders eindrucksvoll war das Gespräch mit Rena Rach, einer Zeitzeugin, die ihre Erlebnisse während des Holocausts schilderte. Ihre eindringlichen Worte machten die Geschichte für die Jugendlichen greifbar. 

Auschwitz – ein Ort des Gedenkens 

Am Dienstag und Mittwoch stand der Besuch des ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau auf dem Programm. Vor den Überresten der Gaskammern und den endlosen Reihen von Häftlingsbaracken wurde die unfassbare Dimension des Holocaust auf beklemmende Weise spürbar. Im Buch der Namen suchten die Schüler nach Opfern aus ihrer Heimatstadt Menden – ein Moment, der vielen besonders naheging. Auch der Workshop „Kindheit in Auschwitz“, an dem die Gruppe im Haus für Dialog und Gebet teilnahm, hinterließ bleibende Eindrücke. Die Erzählungen von Kindern, die unter unmenschlichen Bedingungen in Auschwitz aufwachsen mussten, machten das unermessliche Leid deutlich.

Blick in die Gegenwart 

Am letzten Tag der Reise besuchte die Gruppe das Jewish Community Center (JCC) Krakau. Hier erhielten die Jugendlichen Einblicke in das heutige jüdische Leben der Stadt und erfuhren, wie die Gemeinschaft trotz der schrecklichen Vergangenheit wieder wächst. 

„Eine Erfahrung fürs Leben“ 

Am Freitagmorgen kamen alle wohlbehalten, aber mit vielen neuen Eindrücken zurück. Die Fahrt habe nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch den Blick für aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen geschärft, betonten die begleitenden Lehrkräfte. Frau Schyma und Herr Mattenklotz zogen ein positives Fazit: „Diese Reise hat gezeigt, wie wichtig es ist, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, um aus ihr für die Zukunft zu lernen. Die Schülerinnen haben großes Interesse und Empathie bewiesen, was uns sehr beeindruckt hat.“ 

Für alle Teilnehmenden war die Fahrt eine prägende Erfahrung – eine, die sie so schnell nicht vergessen werden.

Schülerinnen und Schüler der Antisemitismus-AG der Realschule Menden begaben sich gemeinsam mit ihren Lehrkräften, Frau Schyma und Herrn Mattenklotz, auf eine fünftägige Gedenkstättenfahrt nach Krakau und Auschwitz.
Schülerinnen und Schüler der Antisemitismus-AG der Realschule Menden begaben sich gemeinsam mit ihren Lehrkräften, Frau Schyma und Herrn Mattenklotz, auf eine fünftägige Gedenkstättenfahrt nach Krakau und Auschwitz. Foto: Realschule Menden