Das Stadtarchiv Menden unterstützt wie viele andere Kommunen das Projekt „Stolpersteine“ des WDR, mit dem eine Datenbank über das Leben der jüdischen Mitbürger, an die „Stolpersteine“ erinnern, aufgebaut werden soll.
In Menden gibt es bereits 12 Stolpersteine mit nachstehenden Eintragungen der Lebensdaten (siehe Textende). Davon erinnern vier Steine vor dem Gebäude Hauptstraße 3 an die Familie Ephraim, welches Wohn- und Geschäftshaus der Familie war. Sie führte in diesem prächtigen Gebäude mit Ornamenten, die auf die jüdische Vergangenheit hinweisen, ein Textilgeschäft.
Zwei Steine erinnern an Ella und Louis Frankenberg, die in der Hochstraße 12 wohnten. Das Gesicht dieser Seitenstraße im Altstadtkern hat sich jedoch seit den 1940er Jahren erheblich verän-dert. Die alten Wohngebäude stehen nicht mehr. Lange Jahre hatte Louis mit seinem Bruder Max Frankenberg eine Altmetallgießerei an der Wilhelmstraße.
Das Stadtarchiv sucht nach Zeitzeugen, die sich konkret an die Wohnung bzw. das Wohnhaus von Ella und Louis Frankenberg erinnern können, oder noch Fotos des Hauses besitzen. Nebenstehendes Bild zeigt ein Gebäude an der Hochstraße in ähnlicher Lage Haus-Nr. 12.
Die Familie Max und Jenny Frankenberg lebten an der Kaiserstraße 17. Auch dort steht heute ein neueres Gebäude. Hier sucht das Stadtarchiv nach alten Fotos der Kaiserstraße, auf dem das frühere Gebäude Haus-Nr. 17 abgebildet ist.
- Rosalie Ephraim, geb. Bernstein:
- verheiratet mit Siegfried Ephraim (gest. 1926 in Menden)
- geb. 10.03.1864 in Menden
- gest. 14.01.1943 im KZ Theresienstadt
- Wilhelm Ephraim, einziger Sohn Rosalies:
- geb. 23.07.1903 in Menden
- gest.: vermutlich am 14.10.1944 in Ausschwitz
- Ruth Ephraim, geb. Schürmann:
- seit 1938 mit Wilhelm verheiratet
- geb. 24.06.1912 in Beuthen (Oberschlesien)
- gest. vermutlich ebenso am 14.10.1944 in Ausschwitz
- Denny Ephraim, Sohn von Wilhelm und Ruth:
- geb. 16.03. 1940 im Krankenhaus Hemer
- gest. mit seinen Eltern am 14.10.1944 in Ausschwitz
- Ella Frankenberg geb. Goldschmidt:
- geb. 1885
- Deportiert 1942 Theresienstadt
- 1944 Auschwitz ermordet
- Louis Frankenberg:
- geb. 1885
- Deportiert 1942 Theresienstadt
- 1944 in Auschwitz ermordet
- Max Frankenberg, Kaufmann
- geb.: 03.04.1884 in Menden
- 1939 Emigration nach Deutsch Südwest-Afrika
- 1951 nach USA, Minneapolis
- Jenny Frankenberg, geb. Wolff, verheiratet mit Max Frankenberg
- geb.: 27.11.1885 in Höngen
- 28.04.1942 Deportation nach Theresienstadt,
- Ermordung in Riga (Litauen)
- Liselotte Terwilliger, geb. Frankenberg, Tochter von Max und Jenny Frankenberg
- Geb.: 06.11.1918 in Kamen
- 1936 Emigration nach England
- 1946 nach USA, Minneapolis
- Edith Frankenberg, Tochter von Max und Jenny Frankenberg
- geb.: 12.12.1919 in Menden
- 1954 nach USA, Minneapolis
- Erich Frankenberg, Sohn von Max und Jenny Frankenberg
- geb.: 20.12.1942 in Menden
- 28.04.1942 Deportation nach Polen
- Todesdatum unbekannt
- Herbert Frankenberg, Sohn von Max und Jenny Frankenberg
- geb.: 19.04.1922 in Menden
- 28.04.1942 Deportation nach Polen
- 1942 Ermordung in Majdanek
- Ohne Stolperstein: Karl Hein Frankenberg, Sohn von Max und Jenny Frankenberg
- geb.: 23.07.1927
- gest.: 01.01.1934 durch einen Unfall
