Starkregenrisikomanagement

Gefährdungs- und Risikoanalye, Handlungskonzept und "Hilfe zur Selbsthilfe"

Wie kann ich mich besser auf Starkregen vorbereiten und mich, mein Hab und Gut schützen? Gefühlt immer häufiger werden einzelne Bereiche Mendens von starken Niederschlägen getroffen, bei denen sich in kürzester Zeit Straßen in Flüsse verwandeln, Keller volllaufen und wir nur noch zusehen können, welche Schäden Wassermassen anrichten können.

Das Thema Starkregen ist präsenter denn je. Daher entwickelt die Stadtverwaltung, gemeinsam mit der Stadtentwässerung SEM, aber auch in Abstimmung mit dem Märkischen Kreis das sogenannte Starkregenrisikomanagement. Hierfür gibt es durch das Land Nordrhein-Westfalen nicht nur einen Leitfaden (Arbeitshilfe „Kommunales Starkregenrisikomanagement“), sondern auch eine Förderung für kommunale Konzepte. Bereits seit 2019 gibt es daher eine Projektgruppe im Rathaus zu diesem Thema. So wurde bei einer „hydraulischen Gefährdungsanalyse“ gemeinsam mit dem Fachbüro DAHLEM aus Essen eine Simulation erstellt, die drei Starkregen-Szenarien abbildet. Szenario 1: selten, Niederschlagsmenge von 45 mm in einer Stunde, Szenario 2: außergewöhnlich, Niederschlagsmenge von 54,4 mm in einer Stunde und Szenario 3: extrem, Niederschlagsmenge von 90 mm in einer Stunde. Diese drei Szenarien sind in eine Starkregengefahrenkarte eingearbeitet worden, die in Kürze auf der Internetseite der Stadt Menden für Jedermann einsehbar sein wird. Aus diesen Karten lassen sich zudem Fließrichtungen, -geschwindigkeiten und -tiefen ablesen. Sie bieten die Grundlage für eine Risikoanalyse.

Bei dieser Risikoanalyse werden sowohl Gebäude, aber auch Erosionen untersucht. So lassen sich Überflutungsgefahren und Schadenspotentiale daraus ableiten. Im gesamten Stadtgebiet gibt es, laut Analyse, 1.750 Gebäude, die mit einem sehr hohen Risiko behaftet sind. 84 davon werden für öffentliche Zwecke genutzt. Für diese öffentlichen Gebäude wurden sogenannte Risikosteckbriefe erstellt. Aber auch die Erosion, also die Gefahr z.B. von Erdrutschen oder Geröllabgängen, wurden analysiert.

Seit Anfang August hat die letzte Phase des Förderprojektes begonnen: Das Handlungskonzept. Hierbei werden zum einen konkrete Vorschläge erarbeitet, die sowohl organisatorische als auch bauliche Maßnahmen beinhalten können. Zum anderen geht es aber auch um die Informationspflicht der Kommune ihren Bürgerinnen und Bürgern gegenüber. So sollen auch Maßnahmen zur Sensibilisierung und besseren Vorbereitung auf Starkregenereignisse erarbeitet werden. Neben einem Krisenmanagement soll es hierbei aber auch um Anleitung zur Selbsthilfe gehen. Denn einen 100 % Schutz vor den Auswirkungen kann es nicht geben. Daher ist es umso wichtiger, dass die Bürgerinnen und Bürger zusätzlich Maßnahmen ergreifen, um sich auf potentielle Überschwemmungen vorzubereiten und so Leben und Eigentum zu schützen.

Die Stadt Menden ist fest entschlossen, ihre Bürgerinnen und Bürger so gut wie möglich auf Starkregen und andere Wetterextreme vorzubereiten. Mit der Erstellung der Starkregengefahrenkarten und der Entwicklung des Handlungskonzeptes hat die Stadt bereits wichtige Schritte in diese Richtung unternommen.