Studie zur sozialen Lage veröffentlicht

Menden - Zukunft gemeinsam gestalten

Fast ein Jahr hat es gedauert, jetzt liegt sie vor: Die Studie zur sozialen Lage in Menden.

Im Februar 2019 hatte der Sozialausschuss die Fa. GEBIT aus Münster mit der Erstellung der Studie beauftragt. Die Ergebnisse der Studie „Soziale Lage und Engagement in Menden“ wurden am Donnerstag, den 30. Januar 2020 den Ausschussmitgliedern und der Öffentlichkeit vorgestellt.

Den Ergebnissen der Studie zufolge muss sich Menden mit einer vergleichsweise stärker alternden und schrumpfenden Bevölkerung auseinandersetzen. So ist die Zahl der Einwohner*innen von 2012 bis 2017 um weitere 1,5% gesunken, während im gleichen Zeitraum die Einwohnerzahl in NRW insgesamt um 2% gestiegen ist.

Neben einer negativen Geburten-Sterbe-Bilanz scheint dies auch auf einen negativen Wanderungssaldo zurückzuführen sein. Insbesondere die nahräumliche Abwanderung sowie die Bildungswanderung der 18- bis unter 25-Jährigen in größere Hochschulstandorte spielen hier eine Rolle.

Im Hinblick auf die soziale Lage ergibt sich für Menden im interkommunalen Vergleich ein eher positives Bild. Es drückt sich in höheren Beschäftigungsquoten, niedrigerer Arbeitslosigkeit und einem geringeren Anteil von Personen aus, die auf Mindestsicherungsleistungen angewiesen sind. Auch Altersarmut ist in Menden in geringerem Umfang anzutreffen. Kinder und Jugendliche in Menden dürften hingegen erheblich häufiger von Armutslagen betroffen sein. Deutschlandweit ist das Armutsrisiko von alleinerziehenden Haushalten deutlich höher als in anderen Haushaltskonstellationen, gefolgt von Familien mit zwei Erwachsenen und drei bzw. mehr Kindern. Auch bezogen auf Menden gibt es dazu Indizien, die auf ein erhöhtes Armutsrisiko dieser Bevölkerungsgruppe hinweisen.

Zudem lassen sich sozialräumliche Unterschiede hinsichtlich des demographischen Aufbaus und der sozialen Lage der Bevölkerung erkennen.

Neben der umfangreichen statistischen Auswertung objektiver Daten zur Demographie und zu Sozialleistungen hat es eine repräsentative Befragung von Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Menden zu ihrer sozialen Einbindung und zum ehrenamtlichen Engagement gegeben. Mehr als 2.000 Personen haben sich beteiligt und ihre Einschätzungen vorgenommen. Sie haben ein differenziertes Bild ihrer wirtschaftlichen und sozialen Lage gezeichnet ebenso zu ihrem Stadtteil, in dem sie leben.

So lassen sich „objektive“ Daten zur Demographie und sozialen Lage mit den Eindrücken und Bewertungen der Bürger zu einem Gesamtbild der sozialen Situation verbinden. So hat sich z.B. gezeigt, dass die überwiegende Mehrheit der Befragten in ein Netzwerk eingebettet ist, das in Problemsituationen Hilfe bereitstellen kann. Darüber hinaus zeigt die Befragung eine hohe Bereitschaft der Mendener Bürgerinnen und Bürger, sich ehrenamtlich in Menden zu engagieren.

Die Aussagen der Befragten geben den verantwortlichen Akteuren wichtige Hinweise, wie zukünftig das vorhandene Potential im ehrenamtlichen Bereich noch besser aktiviert und unterstützt werden kann. Hier spielen nach Meinung der Befragten die Informationskanäle, wie z.B. Internetplattformen u.a. eine zunehmend wichtige Rolle.

Aus den vielfältigen Erkenntnissen sollen im nächsten Schritt konkrete kommunale Handlungsmöglichkeiten abgeleitet werden, um diese Potentiale weiter zu entwickeln.

Denn die Politik in Menden hat sich zum Ziel gesetzt, die Rahmenbedingungen für eine gute Einbindung der Menschen in Menden weiter zu verbessern und soziale Angebote auf die Bedarfe und Bedürfnislagen der Menschen in dieser Stadt und in den einzelnen Stadtteilen abzustimmen. Deshalb hat der Sozialausschuss bereits in der Sitzung am Donnerstag gleich den Startschuss zur Entwicklung eines sozialpolitischen Gesamtkonzeptes mit den Schwerpunkten soziale Einbindung und Engagementförderung auf Grundlage der Studie gegeben.

Bereits jetzt sind sich die sozialpolitischen Sprecher fraktionsübergreifend darin einig, die „Zukunft in Menden gemeinsam mit den Mendenerinnen und Mendenern zu gestalten“.

Interessierte finden die Studie ab sofort auf der Internetseite der Stadt Menden unter www.menden.de/sozialbericht