Turmblasen findet online statt

Alle Elemente der Mendener Weihnachtstradition bleiben bestehen

Wenn das Corona-Jahr 2020 eines gezeigt hat, dann, dass es für viele Dinge kreative Lösungen gibt. Oftmals online und virtuell. So wird Menden auch in diesem Jahr nicht auf die liebgewonnene Tradition des Turmblasens verzichten müssen! Allerdings nicht auf dem Marktplatz zwischen St. Vincenz und dem Alten Rathaus, sondern virtuell und ausschließlich online.

Gemeinsam haben das städtische Kulturbüro, der Pastoralverbund St. Vincenz, das Fanfarencorps Lendringsen, der Chorverband Hönne-Ruhr und die Westfalenpost Menden ein Video produziert. Es wird am Heiligabend 2020 ab 16:45 Uhr für alle Internet-Nutzer zu sehen sein. Veröffentlicht wird das Video auf der Internetseite und dem Youtube-Kanal der Stadt Menden und auf der Internetseite der Westfalenpost (kostenfrei).

Im Vorfeld waren mehrere Ideen und Varianten als Alternative für das Turmblasen im Gespräch. Aufgrund der immer weiter steigenden Infektionszahlen ist im Kutlurbüro dann aber in der vergangenen Woche die Entscheidung gefallen, dass in der Innenstadt selbst nichts an Heiligabend live angeboten wird. Denn nur so kann verhindert werden, dass sich doch Menschen ansammeln. So haben das Team von EinzDesign und Werbegemeinschafts-Chef Falk Steidel die Aufzeichnung mehrerer Ton- und Video-Sequenzen gemeinsam verantwortet. Die Westfalenpost übernahm die restlichen Video-Aufnahmen und den professionellen Schnitt des gut 15-minütigen Films.

Der Film soll das Turmblasen, das seit knapp 100 Jahren jährlich für mehreren Tausend Mendener der Beginn von Weihnachten darstellt und auf dem Platz vor dem Alten Rathaus verfolgt wird, so klassisch wie nur möglich abbilden. Deshalb sind in dem Video auch alle Elemente des Turmblasens enthalten. Fürs Video wurde viel improvisiert, fast alles wurde aber neu aufgezeichnet. Nur der Chorgesang muss „aus der Konserve“ kommen, weil ein Chorauftritt gerade beim besten Willen nicht möglich gewesen wäre. Videograf Olaf Fuhrmann von den Funke Foto Services der Westfalenpost zeichnete den Auftritt der Turmbläser unter strengster Einhaltung der Corona-Regeln auf. Stefan Cosack (64) und Raphael Westermann (24) vom Fanfarencorps Kolping Lendringsen spielten mit gebotenem Abstand für die Aufzeichnung die Lieder „Stille Nacht, Heilige Nacht“, „O, Du Fröhliche“ und „Es ist ein Ros entsprungen“. Wegen der geringen möglichen Abstände ging das nicht auf den Balkon des Kirchturms von St. Vincenz, sondern auf dem Marktplatz.

In dem Video enthalten ist zu dem eine kurze Rede von Bürgermeister Roland Schröder und Pfarrer Jürgen Senkbeil liest das Evangelium vor. Auch das weihnachtliche Glockengeläut („Beiern“) wird zu hören sein. Es entstammt einem Beitrag, den die langjährige WP-Fotografin Martina Dinslage vor drei Jahren mit der „Beier-Gruppe“ produziert hatte.

Das Video wird auch nach Heiligabend weiter im Netz zu sehen. Trotzdem freuen sich alle Beteiligten, wenn möglichst viele Mendener zeitgleich zuschauen. Denn das Turmblasen ist Gemeinschaftsgefühl. Wer den Film pünktlich um 16:45 Uhr gestartet hat, kann danach vor die Tür treten und ins weihnachtliche Menden lauschen. Alle Innenstadtkirchen – egal ob katholisch oder evangelisch – werden um 17 Uhr zum gemeinsamen Geläut ansetzen und Heiligabend im wahrsten Sinne des Wortes gemeinsam einläuten.

Nach dem virtuellen Turmblasen wird zudem eine längere Version der Weihnachtsansprache von Bürgermeister Dr. Roland Schröder auf der Internetseite der Stadt veröffentlicht

Der Zeitplan für Heiligabend (24. Dezember 2020):

ab 16.30 Uhr: Der Film ist im Internet auf wp.de/turmblasen und auf dem Youtube-Kanal der Stadt zu sehen

17 Uhr: die Kirchen läuten gemeinsam Heiligabend ein

Der Film wird ab Heiligabend für alle Nutzer auf der Homepage und dem Youtube-Kanal der Stadt Menden und kostenlos auf www.wp.de/turmblasen zu sehen sein. Auch auf den Facebook-Seiten der Beteiligten wird ein Link veröffentlicht.

Im Corona-Jahr 2020 bleibt der Platz vor dem Alten Rathaus und St. Vincenz zum "Turmblasen" leer. Ausfallen wird diese Tradition aber trotzdem nicht. Archivbild: Stadt Menden