"Ich bin oft mit meinem elektrischen Rollstuhl in der Stadt unterwegs, da ist es mir wichtig zu wissen, was dort passiert und ob ich bei meiner Fahrt eingeschränkt sein werde", beantwortet eine Seniorin die Frage, warum sie heute dabei ist.
Am 15. August 2018 lud die WSG Menden erneut zu einem Seniorenbaustellenspaziergang ein. Dieses Mal bekamen knapp 40 Teilnehmer der Seniorenheime INTEGRA und HANSA Park die Gelegenheit, die aktuellen Baustellenarbeiten aus nächster Nähe zu beobachten und dabei allerlei Erstaunliches und Wissenswertes zu erfahren. Mit den Teilnehmern und Teilnehmerinnen ging es direkt nach dem Treffen auf dem Marktplatz vor dem Alten Rathaus in den aktuellen Baustellenbereich. Hier stellte sich schnell heraus, dass das bereits verlegte Pflaster sich mit Rollstühlen und Rollatoren ohne Probleme gut befahren lässt. Jürgen Grade als zuständiger Baustellenansprechpartner der Stadtverwaltung wusste an dieser Stelle zu berichten, dass allein für den sogenannten Plattenteppich, welcher sich als Fahrgasse mittig durch die Hauptstraße ziehen wird, insgesamt 10.000 Pflastersteine zu verlegen sind. "Davon wiegt einer 22 kg und jeder muss einzeln verlegt werden – auch bei 37 Grad Außentemperatur" zollt Grade den Bauarbeitern vor Ort Respekt.
Auf Höhe des Bierbrunnens erhielten die Baustellenbesucher einen Einblick in die nötigen Vorarbeiten, bevor überhaupt gepflastert werden kann. Neben der Aufnahme des alten Pflasters, heißt es hier auch Leitungen zu verlegen und neue Baumscheiben und Fundamente zu schaffen, bevor das neue Pflaster überhaupt gelegt werden kann. "Das alles braucht seine Zeit, aber wir liegen voll im Plan", versichert Jürgen Grade. Zudem erfuhren die Senioren, dass auf dem Platz vor dem Bierbrunnen neben einem weiteren Spielgerät auch bald wieder die beliebte Kindereisenbahn "Emma" zu finden sein wird. Der Platz wird eine deutlich höhere Aufenthaltsqualität mit zusätzlichen Bänken und Bäumen bekommen.
Eine Teilnehmerin stellte die Frage, die vielen wichtig war: "Wird die neue Innenstadt in allen Bereichen barrierefrei sein?". Diese Frage konnte von Jürgen Grade mit einem klaren "ja" beantwortet werden. Er betonte dabei, dass das Niveau zu den Geschäftseingängen angehoben wurde, so dass eine weitestgehende Barrierefreiheit entstehen wird. Aber auch hier sind Grenzen gesetzt. Vorhandene Treppen ins Geschäft können natürlich nicht eliminiert werden.
In der Hochstraße bermerkte ein Bewohner des HANSA Seniorenwohnparks dann zufrieden, wie viel angenehmer das neue Pflaster im Vergleich zum ehemals ruppeligen Kopfsteinpflaster für Rollstuhlfahrer zu befahren sei.
Über die Kirchstraße ging es dann zur Schokoladenmanufaktur, wo die Baustellenbesucher von der WSG Menden noch zu einem abschließenden Kaffeetrinken mit leckerem Kuchen eingeladen wurden. "Wir hatten einen fröhlichen Abschluss mit Gesang und durch persönliche Gespräche konnte ich feststellen, dass viele Fragen geklärt und Sorgen beseitigt werden konnten. Das war unser Anliegen" resümierte Melanie Kersting die gelungene Veranstaltung.
