Gemeinsam für die Mendener Familien

Netzwerktreffen der Frühen Hilfen soll Zusammenarbeit stärken

„Ich krieg die Krise!“ – so lautete das Thema des diesjährigen Netzwerktreffens der Frühen Hilfen in Menden. Erstmals hatte dazu Netzwerkkoordinatorin Iris Rohe eingeladen, die diese Position seit diesem Sommer innehat. Das Ziel dieser jährlich stattfindenden Veranstaltung ist für sie klar: „Das Netzwerk soll wachsen, wir wollen für die Familien in Menden ein gutes Angebot schaffen. Dafür ist eine gute Vernetzung notwendig.“

Wie wichtig das ist, zeige nicht zuletzt die aktuelle Zeit der Krisen: Corona-Pandemie, Krieg, Inflation – all das sorge für ein Ohnmachtsgefühl, nicht zuletzt auch im Familienverband. Zwei Fachvorträge zu den Themen Resilienz vom Zweckverband für psychologische Beratungen und Hilfen (ZfB) in Menden und zum „Anker setzen in stürmischen Zeiten“ von der Familien- und Erziehungsberatung des Caritasverbandes Iserlohn, Hemer, Menden, Balve bildeten dazu den thematischen Rahmen.

Wie wichtig das ist, können die Fachkräfte der Frühen Hilfen bestätigen: Jede Familie habe eigene, individuelle Krisen und Herausforderungen zu meistern. Wie unterschiedlich diese wahrgenommen werden, zeigte der Austausch in den interdisziplinären Gruppen: Die Anfragen häufen sich, die Themen und ihre Lösungsansätze seien dabei so unterschiedlich wie die Mitglieder des Netzwerks selbst. „Diese Zusammenarbeit ist die Chance der Frühen Hilfen, den Familien die bestmögliche Unterstützung zu bieten“, ist sich Iris Rohe sicher.

64 Fachkräfte folgten der Einladung von Netzwerkkoordinatorin Iris Rohe, die sich sehr über diesen großen Zuspruch für die Veranstaltung freut. Begrüßen konnte sie unter anderem Familienhebammen, den kinder- und jugendärztlichen Dienst, Kinderkrankenschwestern, Verfahrenslotsen Kursleitungen, Therapeuten sowie von verschiedenen Teams im Bereich Jugend und Familie (ASD, PKD, ambulante Hilfen, Kindertagesbetreuung, Team Integration etc.). Diese bunte Mischung sei es, die das Netzwerk so wertvoll mache: „Gemeinsam sind wir stark, deshalb heißt es ja auch: Menden an deiner Seite.“

Deswegen sei es auch so wichtig, die Angebote untereinander bekannt zu machen. Gerade das Familienbüro der Stadt Menden und auch die interkulturelle Elternbegleitung seien dabei wichtige Partner, da sie Kontakt zu vielen Mendener Familien haben und so anhand der unterschiedlichen Bedürfnisse an die richtigen Netzwerkpartner verweisen können. Zudem pflegen die Familienlotsinnen das Web-Angebot „Familienlotse“ der Stadt Menden (https://www.menden.de/leben-in-menden/familie-soziales-sport/familienlotse), auf dem Familien nach dem für sie passenden Angebot suchen können.

Auch wenn die Zusammenarbeit seit nunmehr 2008 sehr gut laufe und das Netzwerk kontinuierlich wachse, ist es Iris Rohe wichtig, auch Kritik anzunehmen und die Frühen Hilfen entsprechend weiterzuentwickeln: „Ich will wissen, was fehlt, nur so kann ich handeln. Ich wünsche mir ein Miteinander auf Augenhöhe.“

Das Netzwerk Frühe Hilfen gab zudem einen Ausblick auf anstehende Projekte. So soll es am 7. September 2024 erstmals eine Infomesse für werdende Eltern und Familien mit Kindern bis zum 6. Lebensjahr geben. Zudem startet im Frühjahr der Lotsendienst im Kinder- und Jugendärztlichen Dienst des Märkischen Kreises und es ist geplant, für die Stadt eine Zertifizierung als „Stillfreundliche Kommune“ zu erhalten.

 

Beim Netzwerktreffen der Frühen Hilfen in Menden stand der Austausch unter den Fachkräften im Mittelpunkt. Bild: Vanessa Wittenburg
Neben Fachvorträgen gab es auch einen Austausch in interdisziplinären Kleingruppen. Bild: Vanessa Wittenburg