Präventionstheater für Schülerinnen und Schüler

"Püppchen" behandelt das Thema Essstörung

Im Rahmen des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes wird zur Prävention von Essstörungen seit fünf Jahren einmal jährlich in Kooperation mit der Gleichstellungsstelle und der AOK das Theaterstück „Püppchen“ an den weiterführenden Schulen in Menden aufgeführt.

In diesem Jahr wurde das Stück mit drei Vorstellungen für die 7. und 8. Jahrgänge der Gesamtschule Menden gespielt. „Püppchen“ erzählt spannend und sensibel die Geschichte von zwei Freundinnen, die beide ohne voneinander zu wissen, eine Essstörung entwickeln: Shirin hungert für den „perfekten Körper“ und treibt zwanghaft Sport (Magersucht) und. Lena findet aufgrund ihrer familiären Situation ihr Leben zum “Kotzen“. (Bulimie)

Das Besondere an diesem Stück: Die Schauspielerinnen Susanne Hocke und Viola Knapp, die während des Stücks in unterschiedliche Rollen schlüpfen, reflektieren im Rahmen einer theaterpädagogischen Nachbereitung in Kleingruppen mit den Jugendlichen die Fragestellungen des Theaterstücks. Außerdem sensibilisieren sie für die richtige Ansprache Betroffener und informieren über Hilfsangebote in Menden und Umgebung.

Die Auseinandersetzung mit Essstörungen ist ein wichtiges Thema, da mehr als 20 von 100 Kindern und Jugendlichen im Alter von 11 bis 17 Jahren ein auffälliges Essverhalten (einzelne Symptome einer Essstörung) zeigen. Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sind Mädchen fast doppelt so häufig betroffen wie Jungen. Ca. 50 % der 15-jährigen Mädchen und 20 % der gleichaltrigen Jungen empfinden sich als zu dick – trotz Normalgewicht. Über die Hälfte dieser Mädchen hat bereits Diäterfahrungen, jedes vierte Mädchen mehrfach. Oft ist der Übergang von riskantem Essverhalten zur Entwicklung einer gefährlichen Essstörung fließend. Bei den psychischen Erkrankungen im Jugendalter sind Essstörungen die häufigste Todesursache.
Weitere Informationen und Beratungsangebote in der Region sind auf Seite www.menden.de/essstoerung zu finden.

Foto: Stadt Menden/Boeke