Die SEM betreibt ein rd. 282 km langes Kanalnetz, das sich aus Misch- (212 km), Schmutz- (47 km) und Regenwasserkanälen (23 km) zusammensetzt.
Regenwasserkanäle dienen i.d.R. der örtlichen Ableitung von Regenwasser aus begrenzten Gebieten in Flüsse, örtliche Bäche/Gräben oder zu einer Versickerungsanlage; Schmutzwasserkanäle transportieren nur das verunreinigte Abwasser. I.d.R. treten beide Kanalarten zusammen in Gebieten auf, in denen Schmutz- und Regenwasser getrennt abgeleitet werden (man spricht daher von diesen Gebieten als Trenngebiete oder von im Trennsystem entwässerten Gebieten). In Menden sind dies i.d.R. die neueren Wohn- und Gewerbegebiete. Als größeres Gebiet wird der komplette Ortsteil Halingen im Trennsystem entwässert.
Als Sonderform existiert die Schmutzwasserkanalisation noch als Druckentwässerungssystem in den Außenbereichen von Ostsümmern, Barge/Brockhausen/Dahlsen sowie Oesbern und Niederoesbern. Hier fördern auf den Grundstücken installierte Pumpen das häusliche Abwasser über Druckleitungen zur nächstgelegenen Freispiegelkanalisation. Die auf den Privatgrundstücken installierten Pumpen innerhalb der Druckentwässerungssysteme gehören der SEM und werden von ihr auch gewartet. Insgesamt existieren in Menden rd. 21 km Druckleitungen, hierin sind jedoch auch die Druckleitungen der öffentlichen Sammelpumpwerke innerhalb des Freispiegelsystems enthalten.
Die Mischwasserkanalisation stellt den größten Anteil der drei Kanalisationsarten in Menden dar. In ihr werden Schmutz- und Regenwasser zusammen abgeleitet. Da jedoch die Kanalisation nicht auf die gesamte im Stadtgebiet anfallende Regenwassermenge ausgelegt werden kann, müssen über das Stadtgebiet verteilt Sonderbauwerke errichtet werden, die das Regenwasser in die örtlichen Gräben bzw. die Hönne ableiten.
Die Durchmesser der in Menden verlegten Rohre variieren zwischen 200 mm als reiner Schmutzwasserkanal in Neubaugebieten und über einen Meter für die großen Sammler. Der größte in Menden verlegte Durchmesser beträgt 2,60 m und dient als Staukanal in Bösperde. Die Druckleitungen haben weitaus geringere Durchmesser, sie liegen zwischen 50 und 120 mm.