Marine-Mahnmal Wilhelmshöhe


Es muss ein Spektakel gewesen sein, als die geschlagene deutsche Flotte der Marine sich 1919 selbst versenkte. Eine letzte Finte gegen die siegreichen Briten, die die Kaiserliche Flotte unter ihrer Flagge in die heimischen Häfen führen wollten. Doch als dann der vereinbarte Code „Es wird fortgesoffen“ erscholl, verschwanden 74 Schiffe in der See bei Scapa Flow. Für die von der Schande des verlorenen 1. Weltkriegs gemarterten Deutschen war es eine Heldentat, für den Rest der Welt ein Vertragsbruch gegenüber dem Waffenstillstand

 

Ereignisreichen Tagen wie diesen gedachte das damalige beeindruckende Marine-Ehrenmal an der Wilhelmshöhe. 1935 wurde es von Mendener Marinern errichtet. Ein 24 Meter hoher Segelschiffsmast gehörte zum Ensemble des Denkmals. Ein damals sicher beeindruckender Anblick, der viele Menschen anzog und als Kulisse für Veranstaltungen gerne genutzt wurde.

 

Auch dieses besondere Merkmal der Stadt Menden ist während der Herrschaft des Nationalsozialismus verschwunden. Nach nur 9 Jahren wurde es 1944 wieder zerstört, als Begründung hieß es, dass das Denkmal als ein Markierungspunkt für die feindliche Luftflotte dienen könnte. Genau wie das Galbusch Kreuz musste das Marine-Ehrenmal weichen. Ein herber Schlag für die 1905 gegründete „Marinekameradschaft Menden“. 1945 kam es zu deren Auflösung. Der Krieg forderte überall seine Opfer. Schließlich, nach Ende des 2. Weltkrieges, kümmerten sich Mendener um eine Neuerrichtung des Denkmals. Zwar nicht mehr in seiner alten Pracht, aber immer noch stattlich.

 

So ruht heute auf einem massiven Steinsockel umringt von einem eingefriedeten Rasenstück der große Anker und gedenkt der Opfer des 1. und 2. Weltkrieges. Wenn Sie das Mahnmal besuchen möchten, ist dies über den Schwitter Weg 29 oder über Bromberken zu Fuß möglich. Es befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Spielplatz.