Schnadegang der Stadt Menden

Samstag, 20. September 2025

“Waldroute” durch den Luerwald bis Barge

Beim Schnadegang der Stadt Menden, werden am dritten Samstag des Septembers traditionell die Grenzen des Gemeindegebiets begangen. Von den sechs Teilstrecken wird 2025 der dritte Abschnitt (ca. 9 km) unter der Leitung des SGV Ortsgruppe Menden absolviert.

Was heute besonders Wanderer und Lokalinteressierte anlockt, diente ursprünglich der regelmäßigen Kontrolle angesichts angeblicher oder tatsächlicher Grenzverschiebungen durch die „Nachbarn“. Nachdem 1975 das Mendener Stadtgebiet im Zuge der kommunalen Neugliederung verändert worden ist, wurde dieser alte Brauch fortgeführt, auch weil den Mendener Bürgern die neuen Grenzen vorwiegend unbekannt waren.

Die Teilnahme wird auf Wunsch im Schnadegangausweis bescheinigt. Bitte die ausgestellten Ausweise mitbringen. Erstgänger erhalten einen neuen Ausweis. Bitte festes Schuhwerk anziehen. 

 

Weitere Infos ab Frühjahr 2025 an dieser Stelle!


Wir wandern bei jedem Wetter! :)


Informationen im Kulturbüro:

Herr Dannenberg, Hauptstr. 48 (Altes Rathaus), 58706 Menden

Tel.: 02373 903-8761, j.dannenberg@menden.de


Bustransfer: Ein kostenloser Bus holt die Teilnehmer an Haltestellen innerhalb Mendens ab und bringt diese zum jeweiligen Startpunkt. Am Endpunkt bringt der Bus die Teilnehmer wieder zurück. Der Bustransfer erfolgt mit freundlicher Unterstützung des Museums- und Heimatvereins Menden (Sauerland) e.V.

Die Geschichte des Schnadegangs:

"Schnade" bedeutet so viel wie Grenze. Der Schnadegang ist also ein Grenzgang. Zurückzuführen sind die Rundgänge auf Streitigkeiten der Orte wegen angeblicher oder tatsächlicher Grenzverschiebungen. Früher dienten Waldschneisen, Bäche, Hecken oder Gräben als Grenzmarkierung. Bis zum 17. Jahrhundert dienten als Markierungen auch eigens gepflanzte Bäume, in die man mit der Axt ein Kreuz hineinschlug, später ging man zur Verwendung von Grenzsteinen (Hütesteinen) über. Es wurden nicht nur Stadtgrenzen abgeschritten, um nachzusehen, ob die Grenzsteine noch an Ort und Stelle waren, auch die Grenzen der Jagd-, Fisch- und Hudegebiete wurden auf diese Art gesichert. Der Rat, die Stadtverwaltung oder deren Beauftragte regelten bei diesen Gängen mit den Nachbarn die aufgetretenen Unklarheiten und Schwierigkeiten. Noch im 19. Jahrhundert hat Bürgermeister Papenhausen durch Schnadegänge wieder klare Grenzverhältnisse geschaffen. Dann ruhte der Brauch – Schnadegänge waren zeitweise durch Gesetz verboten, bis ihn Bürgermeister Rau, wahrscheinlich angeregt durch den Briloner Schnadezug, 1925 wieder zu neuem Leben erweckte. Zunächst beteiligten sich nur die Stadtverordneten und geladene Gäste. Nach 1945 wurde die gesamte Bürgerschaft hierzu eingeladen.

Streckenplan alle 6 Abschnitte

Die Schnadesteine

Auf jedem Teilabschnitt wurde ein Schnadestein gesetzt, welcher zum “Poaläsen” genutzt wird. Hierbei wird der zu „Poaläsende“ von einigen Schnadegängern angehoben und über einen Grenzstein gehalten. Dann lässt man sein Hinterteil („Ääs“) mehrmals leicht auf den Stein („Poal“) prallen. Damit soll dem Neubürger der Standort des Grenzsteins nachhaltig bewusst gemacht werden. Gepoaläste Gemeindemitglieder werden „Poalbürger“ (Alteingesessene) genannt. Dazu gibt es einen Schnaps.