"Ort des Erinnerns"

Gedenkstätte in der Hochstraße


Vergessen bedeutet, etwas zu verlieren

... deshalb möchte die Stadt Menden helfen, an die Ereignisse zu erinnern, die bedeutsam waren. Das Thema Verlust hat in den Jahren des NS-Regimes eine neue, erschreckende Dimension erfahren, und auch die Einwohner Mendens sind von Verlusten grausamer Art nicht verschont geblieben.

 

Der „Ort des Erinnerns“, der in der Hochstraße in der Innenstadt eingebettet ist, ist ein Denkmal für 69 jüdische Mitbürger, die während des Nationalsozialismus Hetze, Vertreibung und Gewalt ausgesetzt waren. 32 dieser Menschen wurden ermordet, zum Teil schon während der Deportation, andere in den Konzentrationslagern. Ihren Schicksalen zu Gedenken ist Aufgabe des „Ort des Erinnerns“. Er besteht aus 3 Stelen, die Namen der Toten eingestanzt in das Metall und damit nicht nur lesbar, sondern auch spürbar. Ein gebrochener Judenstern ist in den Boden eingelassen, ein Symbol für die zerschlagene jüdische Gemeinde. Ein massiver Stein mit einer Hinweistafel erklärt die Geschichte dahinter.

 

2008 wurde das Denkmal errichtet und während der Umgestaltung der Hochtraße 2017 versetzt. Nun stehen die Stelen genau dort, wo einst die 1821 erbaute Synagoge war. 1938 wurde diese in der Progromnacht geschändet und angezündet, in den 50ern schließlich abgerissen. Ebenfalls ein Verlust, der nicht in Vergessenheit geraten darf.

 

Die Verbrechen des Nationalsozialismus hat die jüdische Gemeinde aus Menden verschwinden lassen. Auch, wenn der „Ort des Erinnerns“ nicht mehr tun kann, als ein wichtiges Ereignis ins Bewusstsein zu rufen, so ist er dennoch ein klares Statement für Mendens Zukunft: Hier wird niemand vergessen, hier ist jeder willkommen.