Schnadegang der Stadt Menden

Samstag, 21. September 2024

„Bergetappe“ durch das Hönnetal über´ n Ebberg

Beim Schnadegang der Stadt Menden, werden am dritten Samstag des Septembers traditionell die Grenzen des Gemeindegebiets begangen. Von den sechs Teilstrecken wird in diesem Jahr der zweite Abschnitt (ca. 13 km) absolviert.

Was heute besonders Wanderer und Lokalinteressierte anlockt, diente ursprünglich der regelmäßigen Kontrolle angesichts angeblicher oder tatsächlicher Grenzverschiebungen durch die „Nachbarn“. Nachdem 1975 das Mendener Stadtgebiet im Zuge der kommunalen Neugliederung verändert worden ist, wurde dieser alte Brauch fortgeführt, auch weil den Mendener Bürgern die neuen Grenzen vorwiegend unbekannt waren.

Unter der Leitung des Sauerländischen Gebirgsvereins (SGV), Abteilung Menden beginnt die Grenzbegehung um 14.00 Uhr an der Schützenhalle in Hüingsen und führt entlang der Grenze Menden-Hemer (Deilinghofen-Apricke) zum Kalkwerk im Hönnetal. Über das Werksgelände und entlang der Hüstener Straße geht es hinauf bis zum Ebberg. Nach einer kurzen Rast gelangen wir vorbei am alten Schnadestein auf Feld- und Waldwegen zum Reiterstübchen von „Gut Bohnenkamp“ (hinter der Schützenhalle Böingsen).

Bei Bewirtung durch die St. Hedwig Bruderschaft e.V. Böingsen findet dort der diesjährige Schnadegang seinen Abschluss. Während der Wanderung berichtet der Leiter des städtischen Archivs immer wieder spannende Schnadegeschichten. Beim Ritual des „Poaläsens“ auf dem Schnadestein wird Neu- und Altbürgern noch einmal symbolisch die Stadtgrenze bewusst gemacht. Dazu gibt es einen Schnaps.

Die Teilnahme wird auf Wunsch im Schnadegangausweis bescheinigt. Bitte die ausgestellten Ausweise mitbringen. Erstgänger erhalten einen neuen Ausweis. Auf dem Werksgelände erhalten die Teilnehmer eine kurze Sicherheitseinweisung. Bitte festes Schuhwerk anziehen. 

Wichtiger Hinweis: Aufgrund der begrenzten Teilnehmeranzahl ist eine namentliche verbindliche Anmeldung nötig.

Für die Hin- bzw. Rückfahrt kann kostenlos ein Bus genutzt werden. 

Fahrstrecke:

13.00 Uhr ab Platte-Heide, Schule (Margueritenweg)

13.10 Uhr ab Halingen, „Osterfeld“ (Parkplatz Halinger Hof)

13.20 Uhr ab Bösperde, Nikolaus-Groß-Schule, Bahnhofstraße in Bösperde 2

13.30 Uhr ab Schwitten, Schule

13.40 Uhr ab Menden, Haltestelle Nordwall (vor der Deutschen Bank, gegenüber Kaufhaus Action) 

13.50 Uhr ab Menden, Haltestelle Niederstadt/Arche Noah 

13.55 Uhr ab Lendringsen, Haltestelle Lendringsen Sparkasse

14.00 Uhr an Hüingsen, Schützenhalle

Um ca. 19.00 Uhr befördert der Bus die Schnadegänger von „Gut Bohnenkamp“ zurück in die Heimatorte . Der Bustransfer erfolgt mit freundlicher Unterstützung des Museums- und Heimatvereins Menden (Sauerland) e. V.

Wir wandern bei jedem Wetter! :)

 


Informationen und Anmeldung im Kulturbüro:

Herr Dannenberg, Hauptstr. 48 (Altes Rathaus), 58706 Menden

Tel.: 02373 903-8761, j.dannenberg@menden.de

Die Geschichte des Schnadegangs:

"Schnade" bedeutet so viel wie Grenze. Der Schnadegang ist also ein Grenzgang. Zurückzuführen sind die Rundgänge auf Streitigkeiten der Orte wegen angeblicher oder tatsächlicher Grenzverschiebungen. Früher dienten Waldschneisen, Bäche, Hecken oder Gräben als Grenzmarkierung. Bis zum 17. Jahrhundert dienten als Markierungen auch eigens gepflanzte Bäume, in die man mit der Axt ein Kreuz hineinschlug, später ging man zur Verwendung von Grenzsteinen (Hütesteinen) über. Um die Korrektheit der Gemeindegrenze zu kontrollieren, die Grenzmarkierungen freizuschneiden und den neuen Bürgern die Kenntnis über den Verlauf der Grenze zu vermitteln, fand eine amtliche Grenzbegehung statt, die dann alle ein oder zwei Jahre wiederholt wurde.